VeranstaltungTim- Ein Leben mit dem Fetalen Alkoholsyndrom: Lesung mit Tim Puffler und Monika ReidegeldTermin18.03.2025, 17:00 - 19:00 UhrOrtFachpool
Regenkamp 78
44625 HernePreis15,00 €BeschreibungLeben mit FASD – Ein Buch über die Geschichte von Tim Puffler
Alkohol ist ein Zellgift, das auch in kleinen Mengen die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen und zu schwerwiegenden Schädigungen beim Kind führen kann – den Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) bis hin zur schwersten Form, dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Jährlich werden etwa 10 000 Kinder mit FASD und etwa 3000 mit FAS geborden.
Hinter diesen Zahlen stehen Menschen, Familien und Schicksale....
„Herr Puffler, Sie haben das fetale Alkoholsyndrom.“ Als der Arzt diese Worte am 12. Juni 2012 sprach, war es für Tim Puffler, „wie eine Erlösung“. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits 31 Jahre alt und hatte sein Leben lang mit Schwierigkeiten leben müssen.
„Hätte ich diese Diagnose eher bekommen, wäre für mich als Jugendlicher und Erwachsener vieles besser gelaufen, weil ich dann die notwendige Unterstützung bekommen hätte“, ist er sich heute sicher. Ein Grund für die späte Diagnose sieht Puffler darin, dass das „Fetal Alcohol Spectrum Disorder“ (FASD) immer noch nicht bekannt genug ist. Ärzte und Fachkräfte kennen sich häufig nicht genügend aus, um Betroffene zu erkennen.
Um ihren Teil dazu beizutragen, die komplexen Schwierigkeiten, die FASD hervorrufen kann, bekannter zu machen, haben Tim Puffler und seine Adoptivmutter Monika Reidegeld ein Buch über den Lebensweg des heute 42-Jährigen geschrieben. „FASD ist zu 100 Prozent vermeidbar“„FASD zählt zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland“, berichtet Puffler. „Dies ist sehr erschreckend, weil es zu 100 Prozent vermeidbar ist, wenn die Mutter in der Schwangerschaft auf Alkohol verzichtet.“ Oft hätten die Menschen, die vom FASD betroffen seien, in ihrem Leben mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, ohne zu wissen, warum. So ging es auch Tim Puffler: Während seine Adoptiveltern in jungen Jahren Entwicklungsverzögerungen feststellten, wurde das Leben für ihn im Jugend- und jungen Erwachsenenalter immer schwieriger: „Ich hatte Probleme aufzuräumen, und eine Tagesstruktur einzuhalten“, berichtet Puffler. „Da ich recht wortgewandt bin, habe ich zwar die Fachoberschulreife erworben, habe jedoch auf der anderen Seite zweimal eine Ausbildung zum Altenpfleger abgebrochen, weil ich mir die Fachbegriffe nicht merken konnte.“ Das größte Problem war für den jungen Erwachsenen jedoch, dass er leicht beeinflussbar war und nicht „nein“ sagen konnte. „Dies ist ganz typisch für Menschen mit dem fetalen Alkoholsyndrom“, erklärt er. „Bei mir hat es dazu geführt, dass ich alles Mögliche unterschrieben habe und am Schluss auf einem Berg Schulden saß und aus der Wohnung geflogen bin.“ Aufgrund dieser massiven Schwierigkeiten begab sich Tim Puffler schließlich mit seiner Mutter auf Ursachensuche bis zur Diagnose im Jahr 2012. „Der Arzt sagte mir, dass ich daran, wie mein Leben bisher gelaufen sei, keine Schuld habe“, erzählt er. „Dies hat mir eine große Last von den Schultern genommen und mir deutlich gemacht, dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen.“
Lassen Sie sich mitnehmen in die gemeinsame Geschichte von Tim Puffler und Monika Reidegeld.ZieleLassen Sie sich mitnehmen auf eine gemeinsame Lesereise.Teilnehmer*innenkreisInteressierteReferent*inMonika Reidegeld:
Die ehemalige Verwaltungsangestellte und Trainerin für Autogenes Training engagiert sich in Recklinghausen beim Familienunterstützenden Dienst, beim FASD Deutschland e.V., bei Selbsthilfegruppen und gibt Schulungen über das Fetale Alkoholsyndrom; außerdem ist sie beim Aktionsbündnis AufbruchKlimaVest und bei EsREicht (Bündnis gegen Rechts) aktiv. Privat mag sie Line Dance, Impro-Theater, Singen, Fahrradfahren und schreibt Kurzgeschichten. Gemeinsam mit ihrem Sohn Tim schrieb Monika Reidegeld das Buch "TIM – Ein Leben mit dem Fetalen Alkoholsyndrom"Referent*inTim Puffler
"Ich heiße Tim Puffler, bin 44 Jahre und habe das FASD. Meine Diagnose habe ich mit 32 Jahren bekommen. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich durch mein Leben gestolpert. Eigentlich habe ich zwei Leben, ein problematisches und ein zufriedenes. Ich spiele leidenschaftlich gerne Improtheater. Außerdem bin ich Redakteur bei der hauseigenen Zeitschrift "DruckArt" des Sozialwerks St. Georg. Meine Adoptivmutter, Monika Reidegeld, hat meine Lebensgeschichte in einem Buch veröffentlicht. Dort schildere ich auch meine Sicht der Dinge. Wir möchten dazu beitragen, dass diese unsichtbare und unbekannte Behinderung ins Licht der Öffentlichkeit getragen und damit sichtbar wird."Link / DowloadFlyer
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